1. FFC Montabaur

5.000 Euro Preisgeld beim Heinz-Schumacher-Gedächtnispreis ausgeschüttet

hsgp_181011_klVereine „bringen die Kinder von der Straße“

Die Gewinner des 1. Heinz-Schumacher-Gedächtnispreises stehen fest und somit gingen in diesen Tagen auch insgesamt 5.000 Euro an vier rheinland-pfälzische Sportvereine. Den größten Scheck nahm dabei der Vorsitzende des 1. FFC Montabaur, Alfred Müllers, entgegen, der für seinen Beitrag 2.000 Euro bekam.

Gemeinsam mit dem Sportbund Rheinland schrieb der Verein Mittelrheinischer Sportjournalisten (vmrs) erstmals den Heinz-Schumacher-Gedächtnispreis aus. Unter dem Titel „Wir bringen die Kinder von der Straße“ richtete er sich direkt an die rheinland-pfälzischen Sportvereine und deren Mitglieder, die sich in der Öffentlichkeitsarbeit engagieren.

Gesucht wurden Beiträge von Vereins-Mitarbeitern beziehungsweise Pressewarten, die in schriftlicher Form in allen Facetten das soziale Engagement der Vereine im Bereich der Jugendarbeit dokumentieren. Dies konnten Beiträge über Veranstaltungen, Aktionen, einzelne Personen oder auch Gruppen sein.

Das wichtigste Ergebnis. Die rheinland-pfälzischen Sportvereine werden immer innovativer, wenn es darum geht, ihre Vereine für die Jugendlichen und auch ehrenamtliche Mitarbeit attraktiver zu machen. So hatten es die Jury-Mitglieder um Heinz Schumachers Witwe Sigrun Schumacher, Fred Pretz (Präsident Sportbund Rheinland), Peter Armitter (Vorstandmitglied VMRS), Clemens Buch (Toto-Lotto Rheinland-Pfalz), Stefan Kieffer (Rhein-Zeitung) und Björn Pazen (Trierischer Volksfreund) nicht einfach, aus den vielen Einsendungen die Sieger zu ermitteln.

Am Ende setze sich ein Beitrag Alfred Müllers, Vorsitzender des von ihm gegründeten 1.FFC Montabaur, durch. Der 1.FFC Montabaur setzt auf die Symbiose Schule und Verein. Müllers und seinem Team gelang es, wie er in seinem Betrag zum Wettbewerb eindrucksvoll schildert, über die Schule muslimische Mädchen in eine Mädchenfußballgruppe zu integrieren. Ein toller Beitrag zum Thema „Integration“ Inzwischen kümmert sich der Verein in Einklang mit der Schulleitung auch um das schulische Fortkommen der Mädchen. Die Schule, die zunächst als Steigbügel des Vereins genutzt worden war, profitiert so inzwischen selbst. Es ist eine Art Symbiose geworden. Profiteure sind die Jugendlichen und damit die Gesellschaft. Jetzt wurde dieser Beitrag mit 2.000 Euro honoriert.

Der zweite Platz, der mit insgesamt 1.500 Euro dotiert war, ging an Martin Reuschenbach, den Vorsitzender des Kinder- und Jugendfördervereins des SSV Heimbach-Weis. „Kindern zu helfen, ist ein tolles Gefühl“ lautet einer der Kernaussagen seines Beitrags. Der Verein hat nach einem Konzept gesucht und es auch gefunden, mehr Menschen für die ehrenamtliche Tätigkeit und vor allem Jugendarbeit zu generieren. Wie in echten Unternehmen arbeitet der Verein bei der Suche nach geeigneten Helfern mit Jobpaketen, in denen Anforderungsprofile, Arbeitsaufwand etc genau festgehalten wurden. Dadurch konnten auf Anhieb mehr Engagierte für die ehrenamtliche Jugendarbeit gefunden wurden, weil der Arbeitsaufwand kalkulierbar wurde und das Argument „kein Freizeitstress bitte“ entfiel.

Platz drei und damit 750 Euro entfielen auf Alexander Steup und den FC Alpenrod, dessen stellvertretender Jugendleiter er ist. Beim FC Alpenrod zahlen alle Jugendlichen bis zum Alter von 13 Jahren nur einen symbolischen Monats-Mitgliedsbeitrag von 1 Euro. Kinder unter sechs Jahren sind ganz frei. Der Verein setzt auf Eigenverantwortlichkeit der Jugend. Dabei ist die Jugend nicht nur über den Jugendleiter in die Entscheidungsprozesse des Vereins eingebunden, sondern es gibt beispielsweise einen Vereinsjugendausschuss, der von den Jugendlichen gewählt und besetzt wird und eigenständig mit über die Mittel für die Jugendarbeit entscheidet. Das fördert die soziale Kompetenz der Jugendlichen im Verein, was sich auf viele Aktivitäten positiv auswirkt.

Beeindruckt zeigte sich die Jury auch vom Beitrag der Vorsitzenden des TV 1955 Koblenz-Lützel, Roswitha Großarth. der ebenfalls mit 750 Euro prämiert wurde.. Dieser befasst sich mit der erfolgreichen Jugendarbeit eines Koblenzer Vereins, der inmitten eines sozialen Brennpunkts liegt, denn nirgendwo sonst hier in Koblenz leben so viele Menschen unterschiedlicher Religion, Hautfarbe und Herkunft auf engstem Raum zusammen.

Der in 2008 verstorbene Heinz Schumacher war über 40 Jahre lang Sportchef der Rhein-Zeitung und darüber hinaus ehrenamtlicher Pressereferent des Sportbundes Rheinland. Schumacher zählte bundesweit zu den Top-Sportjournalisten der letzten Jahrzehnte, war vielfacher Preisträger beim Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) und erfolgreicher Buchautor.

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