1. FFC Montabaur

DFB-Pokal 2. Runde: Mit Selbstvertrauen zum TSV Crailsheim

DFB-Pokal 2.Runde

 Sonntag, 28.09.2014, 14 Uhr

Schönebürgstadion, Schönebürgstr 79. 74564 Crailsheim

TSV Crailsheim  – 1.FFC Montabaur/Ww.

 

„Ein Heimspiel hätte es schon sein dürfen“ stöhnte Sportvorstand Michael Saal, nachdem Losfee Conny Pohlers in der Halbzeitpause der Erstligabegegnung Wolfsburg gegen Freiburg in die Lostöpfe gegriffen hatte und dem FFC das Spiel beim Ligakonkurrenten TSV Crailsheim bescherte. Es hätte aber auch schlimmer kommen können, denn zu dem Zeitpunkt befanden sich nur noch Erst- und Zweitligisten im Topf und da hätte es keinen Heimrechtstausch für die klassentiefere Mannschaft gegeben.

 

So reist das Team von Dietmar Krämer zum 300 Km entfernten TSV Crailsheim, bei dem man in einer  ersten Reaktion von einer machbaren Aufgabe sprach. Eine durchaus realistische Einschätzung, wenn man einen Blick auf die Vereinsbilanz wirft. Bereits 1971 forcierte Hubert Oechsner den Frauenfußball bei den Franken und brachte den Verein über mehrere Spielzeiten in die erste Bundesliga. Noch heute zieht Oechsner erfolgreich die Strippen im Hintergrund. Seit 2010 gehört der TSV zum festen Bestandteil der 2.Bundesliga Süd und war dort immer im oberen Drittel platziert. Auch in diese Saison startete die Mannschaft von Trainer Peter Kosturkov mit 2 Siegen und einem Remis recht verheißungsvoll. Dabei stützt sich der Fußballlehrer auf die erfahrenen Korsettstangen Ramona Treyer, Carolin Riegel und die treffsichere Claudia Nusselt. Die Torjägerin traf in dieser Saison bereits dreimal ins Schwarze und trug sich auch beim Pokalsieg in Hagsfeld in die Torschützenliste ein. Nicht minder gefährlich dürfte Sturmpartnerin Lisa Wich sein, die beim Heimerfolg am vergangenen Sonntag gegen Sindelfingen (4:1) gleich doppelt traf. An die gute Leistung des Derbys möchten die favorisierten Horaffen sicherlich anknüpfen.

Die Papierform spricht demnach für die Franken, wären da nicht die Gesetze des Pokals. Als Neuling in der 2.Bundesliga ist das Team von Dietmar Krämer für den TSV ein unbeschriebenes Blatt. Beide Vereine treffen zum ersten Mal in einem Wettbewerb aufeinander und die Historie des FFC ist bedeutend kürzer. In der Bundesliga starteten Zimmermann & Co. mit einem Remis bei der TSG Hoffenheim erstaunlich gut und präsentierten sich nach dem unglücklichen  1:2 gegen Weinberg am vergangenen Sonntag beim haushohen Favoriten 1.FC Köln trotz 0:1 Niederlage alles andere, als nur ein schmückendes Beiwerk. Dabei hatte der FFC-Coach zunächst  die Ausfälle von Milena Schmitt und Hanna Lena Diel zu kompensieren und löste dies auf unerwartete Weise. Ex-Profi Krämer wechselte kurzerhand das Spielsystem und brachte zudem mit Verena Weidung, Hannah Puderbach und Kathrin Osinski unbekümmerte, junge Spielerinnen in der Startformation: Die Rechnung wäre fast aufgegangen, denn alle lieferten wie auch der Rest der Mannschaft kämpferisch wie spielerisch eine starke Leistung ab. Trotz hauchdünner Niederlage war es für Ihn mehr als erfreulich, dass er neben seinen Routiniers auch auf die „Neuen“ im Team bauen kann und sich  alle Selbstvertrauen holen konnten. Für die Pokalbegegnung bietet ihm der breite Kader deshalb reichlich taktische Optionen, denn außer der Rot gesperrten Hanna-Lena Diel stehen ihm alle Spielerinnen zur Verfügung.

So reist seine Mannschaft mit der Leistung des Vorsonntags durchaus gestärkt nach Crailsheim und will auch dem nächsten Favoriten Paroli bieten. Ob Krämer dafür erneut Überraschungen bereithält wird sich erst am Sonntag zeigen.

 

 

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