1. FFC Montabaur

FFC Montabaur wird nach tollem Halbfinale Dritter

standartnewsFutsal SG Andernach ist Rheinlandmeister – SV Salz schlägt sich wacker

Andernach. Das Frauenteam von Gastgeber SG Andernach hat die Rheinlandmeisterschaft im Futsal gewonnen. Mit dem 2:0-Finalsieg gegen den TuS Issel verhinderte der Tabellenzweite der Regionalliga den Hattrick der Moselanerinnen, die in den vergangenen beiden Jahren den Titel gewonnen hatten– damals aber noch im „klassischen“ Hallenfußball. „Dieser Titel ist gut für Motivation und Stimmung in der Mannschaft“, freute sich SG-Trainer Kappy Stümper.

Für den dritten Regionalligisten 1. FFC Montabaur blieb nur das kleine Finale. Der Zweitliga-Absteiger hatte sich schon in der Vorrunde ein 0:0 gegen den starken Rheinlandliga-Spitzenreiter FC Bitburg geleistet, dank zweier Siege (1:0 gegen die Andernacher Zweite und 5:1 gegen den SV Rheinbreitbach) aber dennoch als Gruppensieger das Viertelfinale erreicht. Dort gelang dem Team von Trainer Steffen Hondrich ein klarer 4:0-Erfolg gegen die SG Mendig/Bell, ehe es im Halbfinale gegen den Gastgeber ging.

Die Regionalligisten aus Andernach und Montabaur lieferten sich einen heißen Kampf auf Augenhöhe. Anna Zimmermann hatte den FFC in Führung gebracht, Isabelle Stümper wendete das Blatt per Doppelpack. Dann wurde es dramatisch: Montabaurs Torfrau Lea Maxaner flog nach einem Foulspiel vom Platz. Weil es das vierte Mannschaftsfoul war, durfte Magdalena Schumacher zum Zehnmeter-Schuss antreten – und schoss am Tor vorbei. Gleich darauf bot sich Montabaurs Verena Weidung die gleiche Chance, sie verwandelte 30 Sekunden vor dem Ende aus zehn Metern zum 2:2. Doch 15 Sekunden vor dem Ende sorgte Magdalena Schumacher doch noch für den Andernacher Siegtreffer.

„Dieses Spiel hätte eigentlich das Finale sein müssen“, meinte Montabaurs Trainer Steffen Hondrich. „Andernach hatte den Sieg verdient, aber wir hätten ihn genauso verdient gehabt.“ Im Spiel um Platz drei trafen Anna Pies, Anna Zimmermann und Milena Schmitt gegen den SV Holzbach. Der Montabaurer 3:2-Sieg geriet in der Schlusssekunden sogar noch einmal in Gefahr, als die Holzbacherin Jenny Rhein mit einem Schuss aus spitzem Winkel krachend nur den Außenpfosten traf.

FFC-Trainer Hondrich meckerte ein bisschen über die strittigen Schiedsrichterentscheidungen in der turbulenten Schlussphase des Halbfinalspiels und zeigte sich nicht eben als begeisterter Fürsprecher des Futsal: „Die Schiedsrichter wissen anscheinend nicht wirklich, was sie tun“, kritisierte er, „in der einen Halle wird anders gepfiffen als in der anderen.“ Insgesamt war ihm das Abschneiden seines Teams bei dieser Meisterschaft aber „gar nicht wichtig, auch wenn wir immer alles tun, um zu gewinnen“. Dennoch betrachtete er die Teilnahme am Andernacher Turnier als Gewinn: „Man sieht andere Mannschaften, hat viele Spiele und sieht einige nette technische Deztails.“

Die beiden anderen Vertreter aus dem Westerwaldkreis mussten schon nach der Vorrunde die Segel streichen. Die Zweitvertretung des 1. FFC Montabaur landete in der Endabrechnung sogar noch hinter dem Kreisklassen-Vertreter SV Salz, der neben dem 0:0 gegen die Montabaurer mit dem 1:1 gegen die FSG Zemmer einen weiteren Punkt errang und sich als Gruppendritter über einen Achtungserfolg freuen durfte. Gegen Gruppensieger SV Rübenach verloren beide Mannschaften mit 0:2, Montabaur II musste sich der FSG Zemmer zudem mit 0:1 geschlagen geben.

Das Endspiel der Regionalligisten aus Andernach und Issel wurde dann zum Höhepunkt des Turniers. Zwei Drittel der 15-minütigen Spielzeit verliefen torlos. Dann bereitete Katharina Sternitzke mit einem furiosen Flügellauf das „erlösende“ 1:0 für die Andernacher vor, Winterzugang Maren Weingarz vollstreckte. Zweieinhalb Minuten später bediente Sternitzke gleichermaßen brillant Isabelle Stümper, die das entscheidende 2:0 besorgte.

„Andernach hat verdient gewonnen“, gestand Issels Coach Markus Stein, „wir sind schon enttäuscht, dass wir den Hattrick nicht geschafft haben, aber das geht vorbei.“ Und schaute doch ein bisschen neidisch auf die Andernacher Jubelfeier.

Westerwälder Zeitung vom Mittwoch, 17. Februar 2016

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