Mutter aller Derbys in Eschelbach
Frauen- Regionalliga Südwest, Sonntag, 10. November 2013, 14:30 Uhr; Nelkenstr. 56410 Montabaur-Eschelbach; 1.FFC Montabaur – TuS Issel
Nein, Langeweile gab es in den bisherigen 13 Aufeinandertreffen der Rheinlandrivalen in der Regionalliga Südwest noch nie und oft kochten die Emotionen hoch. Sportlich fair ging es dagegen am ersten Spieltag in dieser Saison an der Mosel zu. Aber selbst die erstmalige Punkteteilung hatte ihre Höhepunkte, als die Moselaner den sichergeglaubten Sieg der Westerwälder in der 3.Minute der Nachspielzeit in ein Remis verwandelten. Das verspricht auch für das kommende Derby der „ewigen“ Kontrahenten wieder aufregende Momente in Eschelbach.
Von den unglücklichen Umständen der Schottbegegnung abgesehen, war die Auftaktbegegnung im August die einzige Partie, bei der Dietmar Krämers Elf die Effizienz abhanden kam. Trotz Führung und Chancenplus stand am Ende nur ein Unentschieden. Alle anderen Partien konnte seine Mannschaft für sich entscheiden, wenngleich es seine Spielerinnen dabei spannender als nötig machten. „Das kostet dann schon Nerven, wenn wir wie zuletzt gegen Bardenbach, Bitburg und Saarwellingen den Deckel nicht frühzeitig draufmachen und unsere Überlegenheit auch in mehr Zählbares umwandeln“. 25 Punkte aus 10 Spielen nach Abschluss der Hinrunde: Mit der Zwischenbilanz ist Krämer dennoch mehr als zufrieden.
Mit Issel und im Anschluss Jägersburg warten vor der Winterpause aber ganz andere Kaliber auf seine Mannschaft. „Das werden dann auch ganz andere Spiele“ ist Krämer überzeugt, dass seine Elf ihren Level entsprechend hochfahren wird. „Im Derby brauchst Du keine Motivationshilfen, da spricht die Rivalität für sich alleine.“
Krämers Gegenüber Stefan Jostock wird`s ähnlich sehen, dabei könnten die aktuellen Gefühlslagen kaum unterschiedlicher sein. Während Anna Zimmermann & Co. sich in 8 Partien schadlos hielten, stolperte Jostocks Mannschaft das ein oder andere Mal und lies zu viele unnötige Punkte liegen. Dagegen steht ein zuletzt überzeugender Auftritt gegen Saarbrücken (5:0) und auch bei der Niederlage beim scheinbar übermächtigen TSV Schott Mainz (1:3) am vergangenen Sonntag boten die Rivalinnen aus dem Stadtteil von Schweich eine sehr gute Leistung. Issel reist folglich mit entsprechendem Selbstbewusstsein in den Westerwald, aber auch wohlwissend, dass der aktuelle Abstand zu Montabaur bei einer Niederlage auf satte 11 Punkte anwachsen würde.
Krämer indes möchte seinen Abstand zum Primus Schott nicht weiter anwachsen lassen. „Wir kapitulieren ja nicht zu Halbzeit der Saison, sondern versuchen so lange wie möglich oben dran zu bleiben.“ Wer Ihm dafür zur Verfügung steht, ist bei einigen Positionen offen und wie immer lässt sich der FFC-Coach ungern frühzeitig in die Karten schauen, mit wem und mit welcher taktischen Ausrichtung er die Partei angehen wird. Ariane Schube wird nach überstandener Knie-OP vor der Winterpause definitiv nicht mehr agieren können und dicke Fragezeichen stehen weiter bei Diana Hornof und Elisa Karbach. Hanna–Lena Diel und Sabrina Linz saßen gegen Saarwellingen zumindest wieder auf der Bank. Die Top-Torhüterin der vergangenen Saison scheint nach der Genesung ihrer schweren Verletzung (Spiel in Issel, OP nach Riss des Syndesmosebandes) ihre junge Kollegin Lea Maxaner mittlerweile zu beflügeln. Die 17-jährige hatte ordentlichen Anteil an den letzten 4 „zu Null“-Spielen, steigerte sich bislang von Spiel zu Spiel und holte am vergangenen Sonntag mit einer spektakulären Parade einen „Unhaltbaren“ aus dem Winkel.