FFC Montabaur steht im Rheinlandpokal-Finale
Schweich, 19.04.2014
TuS Issel – 1.FFC Montabaur 0:2 (0:1)
Nach 2008 und 2010 erreicht der FFC zum dritten Mal in seiner jungen Vereinsgeschichte das Endspiel im Rheinlandpokal. In einem packenden Halbfinale der aktuell besten Regionalligisten aus dem Rheinland setzte sich das Team vom Dietmar Krämer am Samstagabend beim Ligadauerrivalen mit 2:0 durch.
Es war 18:57 Uhr als Schiedsrichter Jens Schneider die Partie abpfiff und bei Krämers Spielerinnen sowie mitgereisten Fans Jubelstürme entbrannten. Letztere sahen 95 Minuten lang eine höchst spannende und emotionsgeladene Auseinandersetzung, die bis in die Nachspielzeit auf Messers Schneide stand und bei der Sabrina Linz im FFC-Tor vielleicht den Unterscheid ausmachte.
Auf eigenem Platz nahmen die Moselanerinnen von Beginn an das Heft in die Hand und demonstrierten ihre Entschlossenheit mit 2 Eckbällen in den ersten Spielminuten. Dass der TuS die Westerwälder frühzeitig vom Platz fegen wollte, bekam Spielführerin Anna Zimmermann bereits nach 6 Minuten bei einer überharten Grätsche an der Mittellinie zu spüren. So erarbeitete sich Issel in den ersten 25 Minuten ein Übergewicht und ließ Krämers Sorgenfalten nicht zur Entspannung kommen. Zu zögerlich in den Zweikämpfen, zu viele schnelle Ballverluste in der Vorwärtsbewegung: da war sehr viel Nervosität bei seiner Mannschaft zu spüren. Issel kam zu mehreren Gelegenheiten über Kohr, Mayer oder Ballmann, die aber allesamt von den starken Elisa Karbach oder Anna Pies vereitelt wurden oder Sabrina Linz im FFC-Kasten vor keine größere Herausforderung stellte. Erst Mitte der ersten Hälfte kam Krämers Elf nach einer Umstellung besser ins Spiel, scheiterte aber zunächst an Irmisch und Burg, die Schüsse von Zimmermann und Jung im 16er klären konnten. In der 36.Minute war es aber doch soweit: Milena Schmitt setzte 30 Meter vor dem Tor energisch nach, eroberte sich den Ball und spielte zur aufgerückten Hanna-Lena Diel. Die erfahrene Mittelfeldspielerin nahm am rechten Strafraumeck Maß und jagte den Ball über Gotthardt, die vermutlich eine Flanke erwartete, hinweg in den linken Winkel. Traumtor von Diel, dass ihrer Mannschaft mehr Sicherheit brachte, wenn gleich die Gastgeberinnen kurz vor dem Pausenpfiff nochmals zu 2 Eckbällen kamen, die Linz & Co. aber sicher überstanden.
Nach dem Wechsel nahm die Partie zunächst an Intensität und Tempo zu. Die Gastgeberinnen drängten auf den Ausgleich, liefen sich aber immer wieder an stetig stärker werden Westerwälderinnen fest. Die Partie spielte sich nun fast ausschließlich zwischen den Strafräumen ab, die Zweikämpfe wurden verbissener. In der 62. Minute tätigte Krämer den ersten Wechsel, brachte Lisa Hammer für die ausgepowerte 18 jährige Verena Weidung, die zum zweiten Mal in der Startaufstellung stand. 10 Minuten später bediente Hammer Milena Schmitt mit einem Steilpass in die Spitze, bei dem Schmitt um Millimeter gegen Gotthardt zu spät kam. Im Anschluss bot sich auf der Gegenseite die beste Chance zum Ausgleich: Jung hatte Ballmann 22 Meter vor dem Tor zum Fall gebracht. Ballmann jagte den Freistoß in Richtung rechter Winkel und fand in Linz ihren Meister. Die derzeit wohl beste Torhüterin im Rheinland nutzte die Gelegenheit zu einer demonstrativen Flugeinlage und lenkte den Ball mit einer Glanzparade zur Ecke. Das strahlte Sicherheit aus und die konnte Krämers Elf bei dem engen Spielstand in der Schlussviertelstunde auch gut gebrauchen. In der 80. Minute verfehlte Kristina Bode bei einem Freistoß knapp, 3 Minuten später scheiterte Lisa Hammer im 1 gegen 1 an Gotthardt. Das hätte die Vorentscheidung sein können. In der 84.Minute brachte Krämer die 17jährige Dilan Gökay für Milena Schmitt, die trotz großer Schmerzen im getapten Fuß solange bravourös durchgehalten hatte. Die Einwechselung machte sich bezahlt. Die 17jährige erkämpfte sich in der 88. Minute auf dem linken Flügel den Ball, düpierte vollkommen unbeeindruckt zwei Gegenspielrinnen und legte Alex Bigott mustergültig auf. Die versenkte den Ball aus 22 Metern mit einer Bogenlampe gegen eine zu weit aufgerückte Gotthardt zum 2:0 in die Maschen. Krämer brachte mit Kathrin Osinski eine weitere 17 jährige für die Torschützin und auch die hatte in der folgenden langen Nachspielzeit (5 Min.) noch Gelegenheit für eine gute Aktion, als sie Gökay auf die Reise schickte. Die setzte sich abermals durch, ihr Schuss passierte Gotthardt, aber auch den linken Pfosten um Zentimeter.
Im Finale am 31. Mai wartet nun Regionalligaaufsteiger SG99 Andernach auf Zimmermann & Co. – Ort und Uhrzeit stehen noch nicht fest.
FFC: Linz, Pies, Karbach, Bode, Schildt, Jung, Diel, Weidung (62.Min. Hammer), Zimmermann, Bigott (88. Min. Osinski), Schmitt (84. Min. Gökay)