1. FFC Montabaur

Unvergesslich: South Carolina Oktober 2007

Mittwoch, 10.10.07

Schule trotz Ferien!

Heute hatten unsere Fußballmädels einen langen Tag vor sich. Der Mittwoch war für einen Einblick in das amerikanische Schulsystem reserviert.

Privatschulen: Hier werden die Kinder oft mit Privat-Pkw’s gebracht oder fahren selbst (ab 15 Jahren). Zu Unterrichtsschluss ist regelmäßig Stau angesagt. Die Sicherheitsvorkehrungen: Überwachungspersonal und -Kameras sind nicht so streng wie in den Public Schools – die Auswahl dieser Schulkinder erfolgt nach strengen Richtlinien ( und finanziellem Hintergrund der Eltern). Die Zugehörigkeit zu den Schulen wird durch eine Schuluniform deutlich gemacht. Tägliche Treueschwüre vor der amerik. Flagge sind üblich. Das Unterrichtsangebot ist in beiden Schulformen breit gefächert, außer dem klassischen Lehrstoff werden AG’s wie Graphik oder Fotografie angeboten. Sehr großen Wert wird auf die sportliche Ausbildung gelegt. Über diese Schiene lassen sich auch Stipendien für weiterführende Schulen erwerben. Die Verdienstmöglichkeiten in Am.Football und Basketball sind am besten, Frauensportarten, Schwimmen, Lacross, Tennis, Soccer… sind nicht so gut bezahlt, aber es herrscht Gleichberechtigung im Verteilen der Stipendien zwischen Frauen und Männern, begehrten Sportarten und weniger begehrten.

Öffentliche Schulen: Hier klafft die soziale Schere je nach Standort und Leitung weit auseinander. Bei uns wird in einem sozialen Netz vieles aufgefangen. Wenn man hier in einer armen Gemeinde lebt, erhält auch die Schule kein Geld für Material und Lehrer. So kommt es vor, dass aus Büchern von 1950 gelehrt wird, in der Bibliothek 20 Bücher im Regal stehen und der Putz von der Decke bröckelt. Die ärmste Schule im Landkreis kann nur eine Stunde entfernt neben der reichsten School liegen! Eltern sind bereit, für die Bildung ihrer Sprösslinge umzuziehen, einen anderen Job anzunehmen oder an diesen Orten Häuser zu bauen. Der Transport der Kinder zu den Schulen geschieht über gelbe Schulbusse. Seit den Amokläufen sind hier die Sicherheitsvorkehrungen besonders streng. Jeder hat einen Ausweis, auch die Besucher, am Eingang der Bibliotheken sind Durchgangsschleusen wie auf dem Flughafen, sogar die Schülerrucksäcke können aus durchsichtigem Material sein um Waffen erkennen zu können! Die Security ist allgegenwärtig.

Preisvergleiche:

Harvard   ( beste Privatschule ) 55   000,-$ pro Jahr, incl. Verpflegung, Unterkunft, Schulutensilien
Andere   Privatschulen 45   000,-$ pro Jahr, incl. s.o.
Staatliche   Schule 12   000,- $ pro Jahr, incl. s.o. , aber nur im gleichen Bundesland25 000,- $   pro Jahr und mehr, incl.s.o., bei Wechsel in ein anderes Bundesland

Unsere Mädchen wurden rundweg sehr gut aufgenommen und als interessante Gesprächspartner weitergereicht – bis auf eine Ausnahme: Hier herrschte nach der Begrüßung ziemliche Funkstille. Was ist schon perfekt? Vielleicht haben wir Erwachsene später noch Gelegenheit amerikanische Schulluft zu schnuppern.

Doch heute standen für uns Vor- und Nachmittag zur freien Verfügung. Michael Saal als Spinning-Meister war der Hahn im Korb bei den amerikanischen Damen im Fitnessraum.

Rita und Carsten Steindorf nutzten die angebotene Gelegenheit, ihrem Freund und Gastgeber John Beard bei einer Herz-Operation über die Schulter schauen zu dürfen. John ist Herzspezialist und hatte heute einen 16-jaehrigen Jungen auf dem Operationstisch. Mittels Katheter wurde ein stark verdickter Muskel im Herzvorhof verkleinert, um einen normalen Blutdurchfluss zu ermöglichen. Diese Verödung geschieht über elektrische Impulse durch den Katheter. Dabei bewunderten wir die geschickten Finger des Arztes und die sehr gut eingespielte Crew. Bereits nach zwei Tagen wird der Junge nach dieser erfolgreichen Operation entlassen werden und kann dann endlich mit einem aktiven Leben beginnen – die Bestätigung für einen engagierten und geforderten Arzt.

Nachmittags trafen sich dann einige Erwachsene zur Shopping-Tour in einem riesigen Einkaufszentrum, anschließend fuhr man nach einem Zwischenstopp in Sallies, Rons und Alex’ ( = unser neues Maskottchen) Haus ins “Plex”. „The Plex“ ist eine riesige Halle mit drei Indoor-Spielfeldern, einer Half-Pipe, Shop und Restaurant. Hier fand ein Mixed-Turnier statt, in dem 4 Teams mit je 5 Spielerinnen und einer “Goali” ( Torwärterin ) eingesetzt wurden, im Verhältnis 1:1 (Amerikaner zu Deutsche). Trotzdem herrschte ein schneller, glänzender Spielfluss – ein Zeichen für das außergewöhnlich gute Miteinander der Mädchen beider Nationen!

An dieser Stelle danken wir Keith Osman, einem Freund des Soccer-Clubs, für die kostenlose Benutzung derFußballanlage.

 

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